Anti-Mobbing-Tage im VAB der MGS Ulm

Zu Beginn begrüßte AAT-Trainer Claus Müller die anwesenden Schüler und Lehrkräfte. Dieser Auftakt beinhaltete überdies sowohl das Aufzeigen der Ziele der Anti-Mobbing-Tage als auch die Regeln, an die sich die Teilnehmer im Laufe dieses Projekts zu halten hatten. Verschiedene Spiele und Übungen stärkten infolgedessen zunächst einerseits den Zusammenhalt und Teamgeist der Schüler untereinander, andererseits wurde dabei auch auf die Unterschiede in Bezug auf Alter, Körpergröße, Sprache, etc. aufmerksam gemacht. Dabei konnten sich die Teilnehmer im Rahmen eines Rollenspiels jeweils abwechselnd in die differenten Rollen der Täter und Opfer versetzen.

In einer neu gestalteten Umfrage, die eindrücklicher auf das stetig zunehmende „Cyber-Mobbing“ eingeht, legten folgend die Teilnehmer ihre eigenen Erfahrungen und Einschätzung zum Thema Mobbing dar. Anhand dieser Ergebnisse und weiteren persönlichen Wortmeldungen erstellten die Schüler gemeinsam eine Mindmap, die sich konkret mit der Fragestellung „Was ist Mobbing?“ auseinandersetzte. Spezialisiert wurde dieser Aufgabenpunkt in diesem Jahr insbesondere durch das sogenannte „Cyber-Mobbing“. Hierbei handelt es sich um eine neue Form der Diffamierung anderer Menschen. Diese wird vorrangig über die neuen Medien („Soziale Netzwerke“ wie Facebook, etc.) ausgetragen und besitzt die Haupteigenschaft, dass die Täter durch die Anonymität des Internets in diesem Sinne gar noch „geschützt“ sind, da durch falsche Profilnamen und -bilder die wahren Identitäten der „Mobber“ verwischt werden können. Ein Höhepunkt war im Anschluss daran zweifelsfrei die Filmvorführung „Der letzte Schritt“. Hierbei handelte es sich um einen Film, der von den FSJlern des vorherigen Schuljahres im Rahmen eines Projekts durch die Unterstützung der Projektleiterin Luana Geiger (FDE) gedreht wurde, und der die Jugendlichen augenscheinlich besonders beeindruckte. Nach der Mittagspause stand das Betrachten der Frage „Was ist Gewalt?“ im Vordergrund. Nach einem Klassenpuzzle zu diesem Thema rundete ein gemeinsames Feedback den Projekttag ab.

Einer der wesentlichen Punkte, den die Schüler gemeinsam ausgearbeitet hatten, war zunächst die Tatsache, dass es beim Mobbing jeden treffen kann, also unabhängig vom Alter, der Größe, dem Aussehen, der Nationalität oder den Charaktereigenschaften - denn Mobbingtaten bestechen in der Regel durch Zufall und Willkür! Ebenfalls erkannten die Teilnehmer das wichtige Faktum, dass tatenloses Zusehen bei Mobbingtaten dem Mitmachen nahezu gleichkommt. Außerdem sollten diejenigen Personen, die bei psychischen und/oder physischen Übergriffen wegschauen, durch Präventivmaßnahmen ermutigt werden, dem Opfer zu helfen. 

Das unmittelbare Eingreifen bei Mobbing- und/oder Gewalttaten ist den Schülern daher ein wichtiger Begehr. Dies kann folglich auf vielfältige Weise geschehen, beispielsweise durch lautes Rufen, um dadurch die notwendige Aufmerksamkeit und Beachtung in der Öffentlichkeit zu erzeugen, die Täter abschreckt und in der Regel am Weitermachen hindert. Auch das direkte Wenden an den entsprechenden Vertrauenslehrer ist wesentlicher Schritt in diesem Zusammenhang. Auch appellieren die Jugendlichen an die Opfer, sich unmittelbar zur Wehr zu setzen und die Täter durch Hilflosigkeit nicht noch zu bestärken.

In Summe waren es zwei höchst interessante Tage, für Schüler und Lehrer gleichermaßen, die zeigten, dass sich die Teilnehmer mit dem Thema Mobbing intensiv auseinandersetzen können und durch gutes, aktives Mitmachen viele wesentliche Punkte eigeninitiativ herausgearbeitet haben. 

Deborah Tuchnowski, FSJ-Praktikantin an der MGS

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