Baguette oder Brezel? Französische Austauschschüler vom 12.01. 2015 bis 30.01.2015 an der MGS

Nach einer kräftezehrenden Fahrt von Briey nach Ulm wurden sie im Lehrerzimmer voller Freude und einer Stärkung empfangen.

Bei Kaffee und Kuchen konnte man sich langsam abtasten, doch für unsere Schüler sind Sprachbarrieren keine Probleme. Die deutschen MGS - Schüler genossen bis zu diesem Zeitpunkt einige Stunden Französischunterricht und pirschten sich mit den Standard-Sätzen an die Ankömmlinge ran. Mit „ça va“ (Wie geht´s?), „comment tu t'appelle“ (Wie heißt Du?) und „ Je m´ appelle Sarah“ (Ich heiße Sarah) war das Eis gebrochen.

In der ersten Woche stand ein Tandem-Sprachkurs auf dem Programm. Die acht französischen und unsere acht deutschen Schüler lernten auf strenge, aber auch nette und erfolgreiche Art die jeweils unbekannte Sprache kennen. Viel schreiben und lesen war nicht, sprechen war angesagt.

In derselben Woche fand auch ein angeleiteter Workshop über den deutsch/französischen Stereotypen statt. Zuerst wurden die müden Beine bewegt und anschließend von jeder Gruppe zu dem anderen Land ein Plakat gestaltet. Am Ende wurde vor der kompletten Gruppe präsentiert, was man alles über das andere Land denkt und kennt. Viele typische Lebensmittel wurden genannt wie Käse, Rotwein, Baguette, Weißwurst, Brezel, Sauerkraut und Bier. Aber auch Wahrzeichen wie der Eifelturm oder der Fußballclub Bayern München sind bekannte Objekte in jedem Land.

Eine von mehreren kulturellen Aktionen war die Stadtführung mit der Lügengretel von Ulm. Die Gruppe wurde in zwei Teams aufgeteilt, die um den Sieg spielten. Die Lügengretel gab Behauptungen ab oder man musste raten, ob sie lügt oder die Wahrheit spricht. Alles drehte sich um das Ulmer Münster, das Wahrzeichen der Stadt. Nach zwei Stunden durften wir ein Unentschieden verzeichnen. Trotz Kälte und ohne Reue haben wir es genossen.

Am ersten Wochenende wurde es ernster, die Führung in der Gedenkstätte des Fort Oberer Kuhberg erinnerte an die Zeit als Frankreich und Deutschland nicht einfach einen Austausch auf nette Art und Weise vollziehen konnten. Die informative Führung ließ die Jugendlichen erfahren, wie früher die Inhaftierten eines KZ leben und auch arbeiten mussten.

Der erste große Ausflug ging in die Ratiopharm Arena nach Neu Ulm. Der Bundesligist hatte ein Heimspiel gegen die Fraports Skyliners Frankfurt. Tja, das Glück stand nicht auf der Ulmer Seite und so musste sich Ulm gegen Frankfurt in den eigenen Hallen geschlagen geben. Die Atmosphäre war trotz der Niederlage grandios und mitreisend.

Mit dem Start der zweiten Woche begann die Praktikumsphase jedes einzelnen Schülers. Das Praktikum wurde in Ulmern Betrieben in der Gastronomie absolviert. Traditionelle Betriebe wie Brezel, Barfüßer und Maritim waren einige Stellen für die Jugendlichen. Aber auch in der Jugendherberge, in der die Schüler übernachteten, bot einen Praktikumsplatz für eine Person. Bei der Caritas Ulm und der Behindertenstiftung Tannenhof konnten die Jugendlichen in den Kantinen mithelfen. Um sich von dem stressigen Tag in der Gastronomie zu erholen, wurde ein Besuch beim Internationalen Chor organisiert, um dort tatkräftig mitzusingen und dabei die Seele baumeln zu lassen.

Am zweiten und gleichzeitig dem letzten Wochenende des Austausches wurde der Samstagabend genutzt, um mit den deutschen Schülern eine Runde Kegeln zu gehen. Der Spaß stand hier natürlich an erster Stelle und der Ausflug nach Offenhausen war ein voller Erfolg.

Am Sonntagmorgen ging es schon früh los nach Zuffenhausen. Das Ziel war das Porsche Museum. Jeder bestückt mit einem  Audioguide wurde das Museum erkundet. Nach guten zwei Stunden ging es in Richtung Stuttgarter Innenstadt, um dort das mitgebrachte Lunchpaket zu vertilgen. Der Ausflug nach Stuttgart endete mit einem Spaziergang durch die Königstraße.

Am Ende der dritten Woche mussten wir uns schon von unseren französischen Freunden verabschieden. Mit einem großen Buffet mit Quiche, Baguette, Wurstsalat, Pizzaschnecken und einer Donauwelle in einem festlich geschmückten Raum, feierten wir das baldige Wiedersehen mit allen Beteiligten. Nach einem Rückblick aus Sicht der deutschen und einem weiteren der Franzosen wurde das Buffet eröffnet. Das Abschiedsgeschenk der französischen Schüler war ein von ihnen gestaltetes Plakat mit all ihren Eindrücken von Deutschland, dieses Plakat hängt aktuell in unserer neu gegründeten Max-Galerie im Schulhaus. Nachdem der offizielle Teil beendet war mussten sich einige deutsche Schüler schon verabschieden, es war ein tränenreicher Abschied. Doch der Trost bleibt, da wir uns im März schon wieder sehen würden.

Hannah Eimann, FSJlerin der MGS

Foto: Die französischen Austauschschüler und Schüler der MGS in der Aula.

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